Als Grundlage dient die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Grenzwerte (gem. §
36 StVZO) bei 75 % der untersuchten Lauffläche. Gesetzlich limitiert ist
nur die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm bei Sommerreifen, wobei Experten der Meinung
sind, dass mit 1,6 mm Profilstärke bei Nässe unzureichende Haftung und
ein erhöhtes Risiko von Aquaplaning besteht. Der bekannte Grenzwert 3,0 mm
bei Winterreifen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Er ist ein Richtwert, der
aber im Falle eines Unfalls im Winter versicherungstechnisch relevant wird.
Mit einem Laser, welcher im Triangulationsverfahren die Reifen-Lauffläche
berührungslos abtastet, wird der Messwert an 40.000 Punkten während
einer Radumdrehung im Rollensatz erfasst. Das Prinzip funktioniert grob wie ein
Echolot, nur auf Basis der Lasertechnik. Ein Sender schickt einen Laserstrahl
auf das Reifenprofil. Die Reflektion wird von einem Empfänger aufgenommen.
Der unterschiedliche Reflektionsweg ergibt den Abstand zwischen Laser und Reifenprofil,
woraus sich die Profiltiefe ableiten lässt.
Das Messgerät wird in einem Rollensatz der MAHA-Bremsprüfstandsserie
IW untergebracht. In der Grundausstattung ist für jede Seite ein Laser im
Rollensatz eingebaut, der auf einem Schlitten montiert, die Reifen erfasst und
abscannt.
Die Messung ist in den bestehenden Prüfvorgang (Bremsprüfung) integriert,
dadurch ist kein zusätzliches Handling nötig.
Das MAHA-Messgerät erlaubt die objektive und automatische Messung auf dem
ganzen Reifenumfang. Auch lokale Mängel, werden erkannt und ausgewertet.
Eine entsprechend hohe Messsicherheit (gem. den Anforderungen des § 36 StVZO)
ersetzt die punktuelle Erfassung der Messwerte.
Die Grenzwerte sind adaptierbar an Vorschriften zur Profiltiefemessung in anderen
Staaten. Eine Nachrüstung aller Rollenprüfstands-Typen (PKW, LLKW, LKW)
ist möglich.
Die Reifenprofiltiefenmessung stellt einen erheblichen Beitrag zur Erhöhung
der Verkehrssicherheit dar. Das Ergebnis des Reifencheck 2003 (Bundesministerium
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und deut. Verkehrssicherheitsrat) zeigt
auf, dass bei rund 600.000 untersuchten Fahrzeugen jedes Fünfte mit zu geringer
Profiltiefe unterwegs ist. Damit nicht genug: Im Vergleich zur Vorjahresuntersuchung
hat sich die Zahl der bemängelten Reifen um fast 50% (exakt 46%) erhöht.
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