Unter den Fahrflächen sind Sicherheitsklinken angebracht, welche die Hebebühne gegen ungewolltes Absenken sichern. Diese Sicherheitsklinken werden auch zum mechanischen Ansetzen bei der Fahrwerksvermessung genutzt. Sämtliche Attribute sprechen für die Eignung dieser Scheren-Hebebühne auch zur Fahrzeugvermessung. Für diesen Anwendungszweck ist die optionale Ausstattung mit Schiebeplatten und Ausgleichsplatten für den Drehteller möglich. Ein weiterer wesentlicher Einsatzbereich ist die Dialogannahme, auch hierfür besteht eine Option in Form eines pneumatischen Achsspieltesters und Radfreihebers. Aber auch im allgemeinen Fahrzeugservice leistet die MSL 4.0 hervorragende Dienste.
Und darin besteht nun die echte Innovation: Bei dem Scheren-Hebebühnentyp MSL 4.0 setzt MAHA erstmalig für die Gleichlaufregelung von Fahrzeug-Hebebühnen das sog. „Linear-Absolute-Mess-System“ – zur Messung des Hubwegs von Hydraulikzylindern – ein.
Diese Mess-System findet längst z.B. in Land-, Forst- und Baumaschinen Verwendung. Durch die Integration sämtlicher Komponenten im Zylinder ist es völlig unempfindlich gegenüber den Einwirkungen von Umwelteinflüssen wie Schmutz, Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen.
Das „Linear-Absolute-Mess-System“ basiert auf dem physikalischen Prinzip sich überlagernder Magnetfelder. In der hohlen Kolbenstange befindet sich ein ferromagnetischer Messdraht, der mit einem Stromimpuls beaufschlagt wird. Dadurch entsteht um den Draht ein radiales Magnetfeld. Im Kolben ist ein Permanentmagnet angebracht, welcher, bezogen auf den Draht, ein magnetisches Längsfeld erzeugt. Am Schnittpunkt der beiden Magnetfelder entsteht ein sog. Torsionsimpuls, der sich als Körperschallwelle im Draht mit konstanter Ultraschallgeschwindigkeit zu einem Messwertaufnehmer bewegt. Dort wird er in ein elektrisches Ausgangssignal umgewandelt.
Über die der Hebebühnensteuerung bekannten Ultraschallgeschwindigkeit und der gemessenen Zeit – vom Absenden bis zum Eintreffen des Torsionsimpulses am Messwertaufnehmer – errechnet die Steuerung permanent die Hubposition der beiden Kolben und führt der Abweichung entsprechend elektronisch/hydraulisch die Gleichlaufregelung aus. So bleibt der Niveauunterschied der beiden Fahrflächen innerhalb der zulässigen Abweichung. Ebenso wird der Störfall „einseitiges Auffahren der Hebebühne auf ein Hindernis während dem Senkvorgang“ erkannt und die Bühne sofort abgeschaltet. Das neue System übernimmt dabei – anstelle von Tastschaltern oder Induktivgebern – alle relevanten Höhenabfragen wie „Bühne oben/ Bühne unten/ Höhe CE Stopp“.
Die Vorteile des „Linear-Absolute-Mess-System“ in Verbindung mit der dadurch möglichen Parallelschaltung der Hydraulikzylinder (kein Geber- Nehmerzylindersystem) auf einen Blick:
- Exakte elektronisch/hydraulische Gleichlaufregelung der Hebebühne und NEU: des optionalen Radfreihebers (kein manueller Ausgleich mehr nötig).
- Schnelle Senkzeit des optionalen Radfreihebers.
- Resistent gegenüber Umwelteinflüssen wie Schmutz, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen.
- Berührungslose und deshalb verschleißfreie Messkomponenten.
- Keine Tastschalter/Induktivgeber zur Erfassung der relevanten Hubhöhen „Bühne abgelassen/Bühne oben/Höhe CE Stopp“ nötig (weniger Kabel, weniger Bauteile).
- Zwei parallel geschaltete Hubzylinder (kein Geber-Nehmersystem), dadurch geringere Hubkraft pro Zylinder und somit geringer Systemdruck und minimale Belastung der hydraulischen Bauteile (hohe Lebensdauer).
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