Reifendruckkontroll- und Notlaufsysteme- lieber gleich zum Spezialisten!
Je schneller das Auto, desto höher sind die Anforderungen an die Fahrsicherheit - deshalb ist es nicht erstaunlich, dass die Automobilbauer gerade hier die Entwicklung vorantreiben und sicherheitsrelevante Komponenten nach und nach als "Plus" in die Serienmodelle einbauen. Zunehmende Dynamik hat dabei in den vergangenen Monaten die Entwicklung moderner, elektronisch geregelter Reifensicherheits-Systeme entfaltet, die werksseitig mittlerweile schon in zahlreiche Fahrzeugtypen und -modelle eingebaut werden.
So vielfältig sich diese Systeme der unterschiedlichsten Automobil-Zulieferer heute schon präsentieren: Im Grunde gibt es derzeit zwei verschiedene Typen. Zum einen die Reifen bzw. Rad-/ Reifen-Systeme mit Notlaufeigenschaften (oft auch als "Notlaufsysteme" bezeichnet), zum anderen so genannte Reifendruck-Kontrollsysteme. Während erstere auf dem Prinzip beruhen, die Reifen des Fahrzeuges so zu verstärken, dass Fahrzeuge mit der neuen Reifengeneration auch ohne Luft noch bis zu 200 km bei Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h zur nächsten Werkstatt rollen können, schlagen letztere bei plötzlichen Druckverlusten in den Fahrzeugreifen Alarm. Das soll den Autofahrer zum Anhalten veranlassen - und letztendlich zur Beseitigung des Reifenmangels führen, bevor es zum lebensgefährlichen "Reifenplatzer" kommt.
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Continental CSR |
Bridgestone RFT |
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Pirelli Eufori@ |
Roadsnoop
Reifendruck-Überwachung |
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"Eine sehr begrüßenswerte Entwicklung, die hoffentlich dazu beitragen wird, das Sicherheitsrisiko "Reifenmängel" in Zukunft mehr und mehr durch den Einsatz technischer Hilfsmittel zu minimieren", so kommentiert Gerhard Ludwig, ehemaliger Präsident des Bonner Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. (BRV), die technischen Fortschritte auf diesem Gebiet.
Die Entwicklung wird sich nach Einschätzung des BRV in Europa und der Bundesrepublik Deutschland mittelfristig mit hoher Dynamik fortsetzen. Dafür spricht zum einen, dass in den USA Reifendruck-Kontrollsysteme bereits ab 2003 gesetzlich als Erstausrüstung im Automobilbau vorgeschrieben sind und die Fahrzeugindustrie aller Voraussicht nach auch die für europäische Exportmärkte bestimmten Modelltypen entsprechend ausrüsten wird. Hinzu kommt, dass auch einheimische Automobilbauer mit Sicherheit die Chance nutzen werden, zukünftig durch die Kombination von Luftdruck-Kontrollsystemen mit Reifen- oder Rad-/ Reifensystemen -, die Notlaufeigenschaften besitzen, ganz auf das Ersatzrad verzichten zu können (mit der positiven Folge der Platz- und Gewichtsersparnis und daraus resultierenden zusätzlichen Verkaufsargumenten).
Bereits heute sind eine Vielzahl von Pkw insbesondere der Mittel- und Oberklasse, wie BMW, Daimler-Chrysler, Audi, Peugeot, Citroën, Renault und Lexus serienmäßig oder optional mit entsprechenden Luftdruck-Kontrollsystemen ausgestattet. Aber auch bei sogenannten Volumenmodellen wie z. B. Renault-Laguna II und Scénic sowie Mini-Cooper haben diese Systeme bereits Einzug in die Serie genommen.
Technik da - alles gut? Noch nicht ganz, denn die hoch sensiblen elektronischen Systeme erfordern kompetente Wartung und spezielle Kenntnisse. "Im Falle einer Reifenpanneoder eines Reifenwechsels sollten Sie mit ihrem Fahrzeug unbedingt eine Reifen-Fachwerkstatt aufsuchen, denn das Handling von Rädern, die mit Luftdruck-Kontrollsystemen ausgestattet sind und deshalb Sensoren im Reifeninneren bergen, erfordert die Beachtung und Einhaltung besonderer Montagevorschriften und zum Teil besonderer Montagetechniken!", so empfiehlt der ehemalige BRV-Präsident Ludwig, selbst als Unternehmer im Reifenhandel mit der Thematik Reifendruck-Kontrollsysteme bestens vertraut. Ausgenommen hiervon sind sogenannte indirekte Systeme, die über das ABS gesteuert werden.
Damit die spezialisierten Fachbetriebe des Reifenhandels und Vulkaniseur-Handwerks auf die Wartung der Systeme bestens eingestellt sind, führt der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. (BRV) schon seit Monaten eine Informations- und Qualifizierungsoffensive durch, die durch die effiziente Kombination verschiedener Bausteine Unterstützung leistet:
- Permanente Information über den aktuellen Stand in der Entwicklung marktgängiger Systeme.
- Zeitnahe Ausstattung mit den notwendigen technischen Dokumentationen und Montageanleitungen zu allen Systemen, die auf dem Markt eingeführt werden.
- Praktische Lehrgänge zu Montage und Handling, die seit Beginn des Jahres in Kooperation mit der Stahlgruber-Stiftung regelmäßig in deren Schulungszentrum in München durchgeführt werden.
- Gezielte Aufklärungsarbeit im Rahmen einer von den Herstellern der marktgängigen Systeme gesponserten Aktion, in der jüngst allen Mitgliedsunternehmen des BRV zwei für den Aushang im Unternehmen bestimmte Übersichtsposter mit den wesentlichen Informationen zu Reifendruck-Kontrollsystemen und Reifen/ Rad-Reifenkombinationen mit Notlaufeigenschaften kostenlos zugesandt wurden. Diese Poster dienen zum einen der Sensibilisierung des Werkstattpersonals, zum anderen sind sie ein ebenso einfaches wie effizientes Hilfsmittel zur Information der Kunden des Reifenfachhandels.
Automobilisten, die die "Reifen-Sicherheitswächter" in ihrem Fahrzeug in guten Händen wissen wollen, sollten zudem bedenken, dass in erster Linie der Reifenfachhandel nicht nur über entsprechend gut informiertes und geschultes Personal, sondern auch über die entsprechende High-Tech-Montagetechnik verfügt, die für einwandfreies Handling der Systeme unbedingte Voraussetzung ist.
Wer einen qualifizierten Reifenfachhandelsbetrieb an seinem Wohnort sucht, kann diesen auf der Webseite des BRV im Internet recherchieren. Unter der Adresse www.bundesverband-reifenhandel.de finden Interessierte in der Rubrik "Verbraucher-Infos" das Stationenverzeichnis der BRV-Mitgliedsbetriebe. Wer nicht über Internetzugang verfügt, kann die Adressliste unter Einsendung eines mit 1,53 Euro frankierten, adressierten Rückumschlages im Format DIN C4 auch auf dem herkömmlichen Postweg bestellen. Kontaktadresse: BRV, Franz-Lohe-Str. 19, 53129 Bonn.
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