„Dreistündige Praxis-Workshops auf der Messe besuchen? Dafür hat doch kein Messe-Besucher Zeit.“ So das gängige Urteil vieler Pessimisten. Doch wer sich die Zahlen der insgesamt zwölf Workshops ansieht, die in diesem Jahr während der Automechanika stattfanden, wird eines Besseren belehrt. Über 800 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich in Frankfurt nicht nur Produktneuheiten anzuschauen. Sie investierten ihre Zeit auch, um ihr Fachwissen bei einem der zwölf Workshops zu erweitern, die in der Galleria zwischen den Messehallen 8 und 9 vom 13. bis 17. September angeboten wurden. In diesem Jahr, wie schon in 2014, zweisprachig in Deutsch am Vormittag und in Englisch am Nachmittag.
Zur Auswahl standen für die Fachbesucher die Workshops „Systematische Pkw-Unfallschadenerfassung“ und „EDV-Reparaturkosten-Kalkulation und -Kommunikation“. Außerdem der Workshop „Unterwiesener für Hybrid-/Wasserstoff-Elektroantriebe“. Hohes Besucherinteresse generierten zudem die Veranstaltungen „Fehlerspeicherauslese/Fehlerdiagnose/Scheinwerfereinstellung“ und „Fahrwerksdiagnose/Kamera-Kalibrierung“. Darüber hinaus umfasste das Weiterbildungs-Programm Workshops zu neuen Karosserie-Fügeverfahren, innovativen Werk- und Verbundstoffen im Automobilbau und neuen Lackiertechniken. Als Nachweis für die erfolgreiche Teilnahme erhielten die Besucher in allen zwölf Workshops zum Abschluss ein Zertifikat. Wie in Frankfurt üblich, zeichneten sich alle Workshops durch einen hohen Praxisanteil mit zahlreichen Live-Vorführungen aus.
Auch internationales Publikum wissbegierig
Die Kurse zweisprachig anzubieten - am Vormittag in Deutsch und am Nachmittag in Englisch - kam bei den Kursteilnehmern sehr gut an. Zwar waren die Vormittagskurse nach Überzeugung vieler Trainer stärker besucht. Dafür hatten zahlreiche internationale Teilnehmer ihren Automechanika-Besuch in Frankfurt ganz gezielt auf die Workshops ausgerichtet. Viele nahmen an mehreren Veranstaltungen teil und nutzten ihren Messebesuch zur persönlichen Fortbildung. So berichtet etwa Dirk Breuer von Toyota von einer Gruppe australischer Kfz-Mechaniker, die seinen Workshop (Unterwiesener für Hybrid-/ Wasserstoff-Elektroantriebe) und weitere besucht hätten. „Die Teilnehmer waren hoch erfreut, ein Zertifikat zu bekommen“, so Breuer. Ähnliche Erfahrungen schilderte auch Reiner Leikert von Beissbarth (Fahrwerksdiagnose/Kamera-Kalibrierung). Neben Gästen aus Australien und Asien begrüßte er Werkstattmitarbeiter aus Neuseeland in seinem Workshop. Starken Zulauf aus dem In- und Ausland verzeichnete auch Trainer Michael Geiger von BMW. Thema seines Workshops war die Karosserieinstandsetzung am neuen BMW 7er, die wegen unterschiedlicher im Fahrzeug verbauter Werkstoffe besonders anspruchsvoll ist. „Wir hatten auch an den Nachmittagen ein sehr fachkundiges Publikum zu Gast und konnten über den Workshop genau die gewünschten Zielgruppen ansprechen“, so Michael Geiger. Dazu zählten neben Werkstattinhabern und -Mitarbeitern, auch Meisterschüler, Schadengutachter oder Repräsentanten von Versicherungen aus dem In- und Ausland.
Heißer Job in der Galleria
Grundsätzlich lobten alle Trainer den Zuspruch von wissbegierigen und fachlich kompetenten Besuchern. „Unter den Teilnehmern war auch der eine oder andere Student, der rein aus Interesse an unseren Veranstaltungen teilnahm. Insgesamt war die fachliche Qualität der Teilnehmer sehr hoch und viele kamen direkt aus der Kfz-Branche“, erzählt Klaus Dollas von Carbon, der in seinem Workshop neue Ausbeultechniken vorstellte. Die Qualität machte sich auch an der regen Beteiligung, den anschließenden Diskussionen und dem Durchhaltevermögen der Teilnehmer deutlich.
Durchhaltevermögen war in diesem Jahr besonders gefragt, von den Workshop-Teilnehmern und den Trainern. Denn die hochsommerlichen Temperaturen an den ersten drei Messetagen bescherten gerade den Trainern unter dem Glasdach der Galleria einen „ganz heißen Job“.
Wenig überraschend, dass viele Trainer und Workshop-Teilnehmer für 2018 den Wunsch nach einem verbesserten Sonnenschutz sowie einer intensiven Belüftung für die Workshop-Veranstaltungsfläche angaben. Und auch in Sachen Geräuschentwicklung geht der Appell an Messe Frankfurt, störende Nebengeräusche des Messegeschehens durch noch bessere Lärmdämmmaßnahmen zu reduzieren.
Perfekt organisiert
Generell bekommt die Messe Frankfurt für die Organisation der Workshops, die Programminhalte und die Durchführung der Veranstaltungen ausnahmslos Top-Bewertungen. Die Aussagen reichen von „ich wüsste nicht, was man hier verbessern sollte“, über „eine rundum gelungene Veranstaltung“ bis „das war das Optimum an Organisation und inhaltlichem Angebot“ und geben die allgemeine Stimmungslage der Trainer und beteiligten Firmen wieder. Nahezu alle befragten Trainer haben ausgesagt, im Jubiläumsjahr 2018 zur 25. Automechanika auf jeden Fall sich wieder aktiv an den Weiterbildungs-Workshops beteiligen zu wollen.
Unterstützt wurde die Messe Frankfurt bei der Durchführung der Unfallschaden-Instandsetzung-Workshops unter anderem von den Unternehmen
AdamOpel AG, BASF Coatings/Glasurit ,
Beissbarth, BMW,
Carbon, Car-o-Liner,
DEKRA Automobil GmbH, Deutsche Automobil Treuhand GmbH,
Farécla, Festool GmbH,
Henkel AG & Co. KGaA, Robert Bosch GmbH ,
SATA, Sehon,
Toyota, Vosschemie GmbH,
Wieländer + Schill sowie der Technischen Akademie des Kraftfahrzeuggewerbes (TAK).
Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Die Messe Frankfurt ist mit rund 648 Millionen Euro Umsatz und 2.244 Mitarbeitern eines der weltweit führenden Messeunternehmen. Die Unternehmensgruppe besitzt ein globales Netz aus 30 Tochtergesellschaften und 55 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in 175 Ländern für ihre Kunden präsent. An rund 50 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen „made by Messe Frankfurt“ statt. Im Jahr 2015 organisierte die Messe Frankfurt 133 Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland.
Die 592.127 Quadratmeter große Grundfläche des Messegeländes umfasst zehn Hallen. Weiterhin betreibt das Unternehmen zwei Kongresszentren. Für Events aller Art ist die historische Festhalle einer der beliebtesten Veranstaltungsorte Deutschlands. Die Messe Frankfurt befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com